So langsam wird es Sommer und die Touren mit Rudi verlagern sich in die kühleren Abendstunden. Jetzt Mitte Juni und mit fast 4 Wochen Verspätung in der Natur entfalten Fauna und Flora ihre sichtbare Kraft. Leider hat sich der notwendige Regen schnell wieder verabschiedet.
Schon nach den ersten Metern treffen wir auf Ronald in seinem Garten. Er rüstet auf gegen den massiven Diebstahl von Früchten und Beeren aller Art. In Schwärmen zu mehreren Hundert sind sie die letzten Jahre in Wegezins Gärten eingefallen und haben alles mitgenommen, was auch nur ein wenig essbar aussah. Stare, die Wegezin als Futterstelle ausgesucht hatten.
Wieder ein paar Meter weiter am Dörphus hat heute am Mittwoch ab 18:30 Uhr die erste Radtour stattgefunden. 17 Kilometer sind es geworden und Kati hat die Gruppe mit Horst & Moni und Ralf & Jadwiga sicher wieder nach Hause gebracht. Rudi stupst mich an … mehrfach und ich will verstehen, dass wir nun endlich laufen sollen.
50 Meter weiter treffe ich auf die beiden Renovierungsspezialisten, die dem alten Haus neben Moni & Horst neues Leben einhauchen. Mit viel Enthusiamus, Eigeninitiative und Kreativität machen Nadine und Bastian aus dem verloren geglaubten Haus ein wieder bewohnbares Terrain. Jeder, der neugierig ist, sollte einfach mal fragen, ob er schauen darf. Es lohnt sich.
Aber dann ab Richtung große frisch gemähte Wiese. Nur kurz stören wir Willi, um dann in der Abendsonne bis zur alten Bahntrasse nach Thurow zu laufen. Langsam geht es über den staubigen Feldweg zurück zum Dorfanfang. Dickie hat seit einiger Zeit immer einen Eimer frisches Wasser am Haus stehen und Rudi kennt den Weg. Erst einmal den Durst stillen, um dann noch ein paar 100 Meter Richtung Spantekow zu laufen. Ich warte auf den Sonnenuntergang zwischen Kirche und altem Gutshaus.
Als wir 10 Minuten später wieder zurückkommen, müssen wir schon hinter Dickies Hühnerstall ausweichen, um die Sonne grellrot noch zu erwischen. 15 Minuten später laufen wir wieder Zuhause ein. Es ist jetzt ruhig im Dorf und man hört den Wind deutlicher in den Blättern rauschen. Eine Drossel trällert ein Lied, ein Buchfink setzt seinen Song dazu und eine Amsel schmettert in den Abendhimmel, der sich im Osten rosa verfärbt hat. Eine Mondsichel erscheint am Himmel.